5 August 2021
Frau guckt in Spiegel mit Pos-its

Nicht mehr auf einen Namen kommen, oder nicht mehr zu wissen, welcher Tag es ist – ab wann ist das bei (Groß-)Eltern ein erstes Anzeichen für Demenz, und wann ist derjenige einfach nur müde und etwas vergesslich? Mit diesen Tipps erkennen Sie Demenz bereits bei den ersten Anzeichen.

Symptome von Demenz

Das Bundesministerium für Gesundheit erstellte die folgende Liste mit Symptomen, die auf eine Demenz hinweisen können:

  1. Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse
  2. Schwierigkeiten, gewohnte Tätigkeiten auszuführen
  3. Sprachstörungen
  4. nachlassendes Interesse an Arbeit, Hobbys und Kontakten
  5. Schwierigkeiten, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden
  6. fehlender Überblick über finanzielle Angelegenheiten
  7. Fehleinschätzung von Gefahren
  8. ungekannte Stimmungsschwankungen, andauernde Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Misstrauen
  9. hartnäckiges Abstreiten von Fehlern, Irrtümern oder Verwechslungen

Vergesslichkeit

Abbildung von Kopf mit Puzzelstücken

Vergesslichkeit ist ein harmloses Übel beim älter werden. Es dauert etwas länger auf den Namen von jemanden zu kommen, man muss etwas tiefer graben.
Oder man vergisst eine Sache beim Einkaufen. Diese Kleinigkeiten haben keinen Einfluss auf unser tägliches Leben. Man lacht darüber und akzeptiert es mit einem Schulterzucken.
Vergessliche Menschen sind in der Lage Dinge selbst zu erledigen (wie z.B. Kochen), am abgesprochenen Tag und Ort aufzutauchen und können selbstständig wohnen. An dieser Vergesslichkeit kan man selbst etwas tun. Pflege.de hat eine Reihe von Tipps für ein effektives Gedächtnistraining zusammengestellt. Das Alzheimerportal.at hat sogar ein interaktives Gedächtnistraining entwickelt.

Aber ist es wirklich Demenz?

Vergesslichkeit alleine ist noch keine Demenz. Wenn Sie Bedenken haben, dass jemand in ihrer Umgebung Demenz hat, sollten Sie auf einige Dinge achten. Nicht jeder hat dieselben Symptome, wenn Ihnen jedoch eine oder mehrere der folgenden Situationen bekannt vorkommen, ist es ratsam das Ganze von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Hören Sie einmal ganz aufmerksam zu

Viele Menschen mit Demenz verstecken sich hinter anderen. Sie haben einen Partner, der eigentlich immer (für sie) spricht, oder eine/n Sohn/Tochter, der/die Sätze für sie vervollständigt, wenn es mal zu lange dauert. Auf diese Weise lässt sich Demenz sehr lange verbergen.
Erkennen Sie eine mögliche Demenz frühzeitig, indem Sie offene Fragen stellen und die Person, um die Sie sich sorgen aussprechen lassen. Fällt Ihnen nichts Außergewöhnliches auf? Dann ist es vielleicht doch noch nicht so schlimm.

Personen erkennen

Einen Namen vergessen wir alle mal, doch sobald man ein Foto sieht, erkennt man meist zumindest das Gesicht – Menschen mit Demenz allerdings nicht. Sie können nicht auf diesen Teil des Gehirns zugreifen und kommen daher weder auf den Namen, noch erkennen sie das Gesicht. Schnappen Sie sich also ein Fotoalbum und versuche Sie zusammen in Erinnerungen zu schwelgen.

Kurze Sätze

Dies ist etwas, dass in Gesprächen schnell auffallen kann. Menschen mit Demenz formulieren einfache und kürzere Sätze. Sie stellen wenig Rückfragen und überlassen das Gespräch ihrem Gegenüber. Führen Sie darum ein echtes Gespräch. Fragen Sie wie es geht, und was die letzte Woche im Fernseher lief.
Erhalten Sie als Antwort flüssige Sätze über die letzte Folge von GZSZ? Das ist ein gutes Zeichen!

Alltägliche Tätigkeiten

Frau spült

Laden Sie sich selbst mal zum Essen ein und sorgen Sie dafür, dass Sie während des Kochens kommen.
In dieser Situation können Sie problemlos beobachten, wie gut es gelingt vertraute Tätigkeiten auszuführen. Sind die Kartoffeln wirklich gar, wenn Sie abgegossen werden? Werden Sie durch ein Sieb gegossen oder direkt ins Waschbecken, sodass die danach wieder rausgefischt und zurück in den Topf gelegt werden müssen? Handlungen, über die früher nicht nachgedacht werden musste, sind jetzt manchmal nicht mehr logisch. Erkennen Sie Demenz mithilfe dieses Tipps.

Verhalten

Es ist natürlich sehr verwirrend, wenn das Gehirn Sie langsam im Stich lässt.
Demenzkranke reagieren sehr unterschiedlich auf die Veränderungen in ihrem Kopf. Manche Menschen bekommen Angst und haben auf nichts mehr Lust. Andere legen sich hin, um zu verbergen, dass sie nicht mehr zurechtkommen. Und wieder andere werden aggressiv. Denken Sie also mal darüber nach, wie sich das Verhalten in den letzten Monaten oder Jahren verändert hat.

Gedächtnistest um eine Demenz vorzubeugen

Auf der Website vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. finden Sie einen Test, der Ihnen dabei hilft Ihre Vergesslichkeit oder die von einem Angehörigen besser einzuschätzen.


Möchten Sie nach dem Test einen umfangreichen Demenz- oder Alzheimer-Test durchführen lassen, dann nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Hausarzt auf.

Was tun bei den ersten Anzeichen von Demenz?

Es gibt kein Medikament gegen Demenz. Die Krankheit ist nicht heilbar. Doch einfache Hilfsmittel können häufig wiederkehrende Unsicherheiten ausgleichen.
DayClocks unterstützt Sie täglich ab den ersten Anzeichen einer Demenz.
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Heleen Vriens
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